Um das Verständnis zur Nachhaltigkeit im Krankenhaus zu erleichtern, finden Sie an dieser Stelle ein Glossar.
Die Agenda 21, 1992 bei der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro verabschiedet, ist Aktionsprogramm mit konkreten Handlungsempfehlungen in entwicklungs- und umweltpolitischen Themen unter dem Leitziel der Nachhaltigkeit. Sie fordert Partnerschaften zwischen den Industriestaaten und den armen Ländern unter anderem zur Armutsbekämpfung, nachhaltigen Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen Wasser, Boden, Wald und der Reduzierung des Treibhauseffekts. Auch regierungsunabhängige Organisationen und Einrichtungen sollen sich an politischen Entscheidungen beteiligen.
Agilität steht für die Wendigkeit von Organisationen. Dabei geht es darum, flexibel, resilient und proaktiv auf unvorhergesehene Ereignisse und Herausforderungen zu reagieren.
Ambidextrie beschreibt die Kunst, beide Hände im gleichen Ausmaß zu benutzen. In Bezug auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit kann der Begriff zur Beschreibung der gleichzeitigen Umsetzung verwendet werden, um eine langfristig erfolgreiche Transformation zu erreichen.
Unternehmen sollten fokussiert dort agieren, wo ihre Einflussmöglichkeiten am größten sind; d.h. dort, wo die größten Stellhebel vorhanden sind. Siehe dazu „Wesentlichkeitsmatrix”.
Das BAFA veröffentlicht den Fragenkatalog zur Berichterstattung für das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) für Unternehmen, die ab dem 01.01.2023 unter die Berichtspflicht fallen.
Merkblatt zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. (Siehe auch:
https://www.bafin.de/SharedDocs/Downloads/DE/Merkblatt/dl_mb_Nachhaltigkeitsrisiken.html)
Unternehmen müssen ab einer bestimmten Größe zukünftig nicht-finanzielle Berichtspflichten zu Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelangen, zur Achtung der Menschenrechte und zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung nachkommen. Das haben die Abgeordneten des Deutschen Bundestages am Donnerstag, 9. März 2017, mit der Annahme des Entwurfs für das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (18/9982, 18/10344, 18/10444 Nr. 1.6) beschlossen. Die Berichtspflichten gelten ab folgenden Größenklassen: Bilanzsumme von mindestens 20 Millionen Euro; Nettoumsatzerlöse von mindestens 40 Millionen Euro; mindestens 250 Beschäftigte.
Der angloamerikanische Begriff „Best-Practice“ steht für bewährte und vorbildliche Praktiken meist in Unternehmen. Er wird heute auch allgemeiner für die Erfolgsmethode bzw. bestmögliche Methode verwendet, etwa in politischen Zusammenhängen.
Unter dem Begriff Biodiversität werden alle Lebensformen, die unseren Planeten bevölkern (Tiere, Pflanzen, Pilze und Bakterien), verstanden sowie die unterschiedlichsten Lebensräume, in denen sie leben. Dazu gehören auch die genetische Vielfalt innerhalb der Arten, die Unterarten, Sorten und Rassen. Eine sich verringernde Biodiversität, Luftverschmutzung, Wasserverschmutzung und -knappheit sowie Bodenverschmutzung und Abholzung stellen negative Umweltgegebenheiten dar und werden als Umweltrisiken bezeichnet. In Abgrenzung dazu werden Klimarisiken als negativer Einfluss definiert, dem Finanzmarktakteure und deren Geschäftsmodelle in der Folge der transitorischen und physischen Risiken ausgesetzt sind.
Bei der Bewertung von Nachhaltigkeitsberichten sollten Organisationen verschiedene Faktoren wie Branchenstandards und -vorschriften, Erwartungen von Interessengruppen sowie interne Richtlinien und Leitlinien berücksichtigen. Organisationen sollten auch die Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Gesellschaft sowie die mit diesen Auswirkungen verbundenen wirtschaftlichen Kosten berücksichtigen. Siehe dazu auch GRI. Der DNK und anderer Verbände haben branchenspezifische Ergänzungen für die Berichterstattung entwickelt. (Siehe dazu auch: https://www.deutscher-nachhaltigkeitskodex.de/de-DE/Home/DNK/DNK-for-industry)
Im Jahr 1987 hat die Brundtland-Kommission unter der Leitung der ehemaligen norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland einen einflussreichen Bericht veröffentlicht. Mit dem Titel “Our Common Future” (Unsere gemeinsame Zukunft) prägte dieser das Konzept „der nachhaltigen Entwicklung“. Dieser Begriff hat seitdem weltweit an Bedeutung gewonnen und ist zum Synonym für eine zukunftsfähige und verantwortungsbewusste Entwicklung geworden. Dank der Gründlichkeit und Überzeugungskraft der Brundtland-Kommission ist der Bericht bis heute ein Standardwerk und ein wichtiger Wegweiser für politische Entscheidungsträger und Wissenschaftler im Bereich Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik.
Der Bottom-up-Ansatz steht dem Top-down-Ansatz gegenüber: Diese Prozesse wirken „von unten nach oben“.
CapEx gibt den Anteil der nachhaltigen Investitionsausgaben an den Gesamtinvestitionsausgaben an. Ökologisch nachhaltige Investitionsausgaben beziehen sich auf finanzielle Aufwendungen, die im Zusammenhang mit wirtschaftlichen Aktivitäten stehen, die im Einklang mit der Taxonomie sind und diese unterstützen. Dabei können diese Ausgaben sowohl für eigene als auch für erworbene Vermögenswerte anfallen. Es ist wichtig zu betonen, dass CapEx in vollem Einklang mit den Anforderungen der Taxonomie getätigt werden müssen, um eine erfolgreiche Anrechnung zu gewährleisten.
Der Club of Rome setzt sich für die interdisziplinäre Entwicklung nachhaltiger Lösungskonzepte ein. Der Club ist unter anderem für seinen 1972 erschienenen Bericht “Grenzen des Wachstums” bekannt. In einer begrenzten Welt sei kein unbegrenztes Wachstum möglich, ist die These des Berichts.
Unternehmen müssen sich an die gesetzlichen Vorgaben oder Empfehlungen halten, oder begründen, warum sie dies nicht können. Es gibt drei mögliche Gründe für eine Nicht-Einhaltung: Erstens kann dies aufgrund der unternehmerischen Spezifikation sein, die eine sinnvolle Befolgung der Empfehlung verhindert. Zweitens kann die Empfehlung von der Wissenschaft als kritisch und möglicherweise unternehmensschädlich bewertet worden sein. Drittens sind verschiedene Szenarien denkbar, bei denen das Unternehmen aufgrund von rechtlicher oder auslegungstechnischer Unklarheit von der Empfehlung abgewichen ist, obwohl dies nicht notwendig war und das Unternehmen Best Practices gefolgt ist.
Die Ermittlung des CO₂-Ausstoßes eines Individuums, einer Organisation oder eines Projektes wird auch als CO₂-Bilanz bezeichnet. Die CO₂-Bilanz ist ein Maß für den Gesamtbetrag von Kohlenstoffdioxid-Emissionen, die direkt und indirekt durch Aktivitäten verursacht werden oder während der Lebensstadien eines Produktes entstehen. Neben Kohlenstoffdioxid werden oft auch andere Treibhausgase bilanziert, meist in Tonnen CO₂-Äquivalent berechnet.
Cradle-to-Cradle (engl. „von der Wiege zur Wiege“) ist ein Ansatz für eine durchgängige und konsequente Kreislaufwirtschaft. Das auch als Philosophie bzw. System wahrnehmbare Prinzip wurde Ende der 1990er-Jahre von dem deutschen Chemiker Michael Braungart und dem US-amerikanischen Architekten William McDonough entworfen. (Siehe auch Kreislaufwirtschaft)
Die Europäische Lieferkettenrichtlinie ist die EU-Richtlinie zu den Sorgfaltspflichten von Unternehmen bzgl. ihrer Lieferanten bzw. ihrer Lieferkette im Kontext Nachhaltigkeit.
Die CSRD ist die Weiterentwicklung der Non-Financial Reporting Directive (NFRD) und verpflichtet einen Großteil der Unternehmen dazu, neben einer finanziellen Berichterstattung eine nichtfinanzielle Berichterstattung zu Nachhaltigkeitsthemen durchzuführen. Teil der CSRD sind einheitliche EU-Standards für Nachhaltigkeitsinformationen, die sogenannten European Sustainability Reporting Standards (ESRS).
Das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz ist die deutsche Umsetzung der Non-Financial Reporting Directive, dem Vorläufer der CSRD.
Der DNK bietet einen Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Er hilft bei der praktischen Umsetzung der CSR-Berichtspflicht sowie dem Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte und bietet die Option, im Sinne der EU-Taxonomie zu berichten. Das Büro Deutscher Nachhaltigkeitskodex prüft die DNK-Erklärungen auf formale Vollständigkeit und bietet Anwender Feedback.
Die DNSH-Kriterien definieren eine Wirtschaftstätigkeit als ökologisch nachhaltig, wenn sie wesentlich zur Verwirklichung eines oder mehrerer der Umweltziele beiträgt und zu keiner erheblichen Beeinträchtigung der anderen Umweltziele führt.
Doppelte Wesentlichkeit bedeutet, dass Unternehmen Nachhaltigkeitsaspekte aus zwei Perspektiven betrachten. Dabei beschreibt erstere die Inside-out-Perspektive, wie sich die Unternehmenstätigkeiten auf verschiedene Nachhaltigkeitsthemen auswirken. Die Outside-in-Perspektive hingegen beschreibt, welchen Einfluss die Nachhaltigkeitsthemen auf die Unternehmenstätigkeit selbst haben. Da es sich um internationale Gesetzgebung handelt, waren erste Fassungen auf Englisch. Wesentlichkeit heißt im Englischen Materiality. Das Wort wurde zu Beginn oft fälschlicherweise mit Materialität bzw. wesentlich mit materiell übersetzt.
Die Effizienzstrategie ist eine der drei wesentlichen Strategien zur Umsetzung der 17 SDG´s (Suffizienzstrategie, Konsistenz- und Effizienzstrategie) und meint „weniger von allem“; Energie- und Materialverbrauche sollen reduziert werden. Es geht um eine mengenmäßige Betrachtung von Stoffströmen, um den Materialverbrauch auf ein ökologisch tragfähiges Niveau abzusenken.
Jeder Emittent, der die Luft mit Treibhausgasen belastet, zahlt für jede Tonne CO₂ einen Preis, indem er dafür Zertifikate erwirbt. Die Mitgliedstaaten der EU geben eine entsprechende Menge an Emissionszertifikaten an die Verursacher aus; teilweise kostenlos, teilweise über Versteigerungen. Die Emissionszertifikate können auf dem Markt frei gehandelt werden (Trade). Dadurch bildet sich ein Preis für den Ausstoß von Treibhausgasen. Im EU-ETS wird bisher ein Teil der Zertifikate kostenlos zugeteilt.
Die Enquête-Kommission des deutschen Bundestags zum Schutz des Menschen und der Umwelt veröffentlichte 1998 den Bericht „Ziele und Rahmenbedingungen einer nachhaltig zukunftsverträglichen Entwicklung” (Dt. Bundestag). Darin wird die Gleichgewichtung der ökologischen, sozialen und ökonomischen Ziele formuliert und wirtschaftliche Stabilität, Zukunftsfähigkeit sowie Umweltgerechtigkeit mit Nachhaltigkeit in Verbindung gebracht.
Die Abkürzung steht für E wie Environmental, S wie Social und G wie Governance (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) und beschreibt ein Rahmenwerk, das in die Strategie eines Unternehmens oder einer Organisation eingebettet wird, um die nachhaltigen Bedürfnisse und Werte aller Stakeholder zu berücksichtigen. ESG gibt eine Orientierung zur Analyse und Thematisierung von ökologischen und sozialen Auswirkungen sowie der Auswirkungen der Unternehmensführung.
Die ESRS regeln die konkrete Ausgestaltung der Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung innerhalb der EU. Nach der verabschiedeten CSRD soll künftig in dezidierten Standards Nachhaltigkeitsberichterstattung erfolgen. Es ist vorgesehen, dass die EU-Kommission delegierte Rechtsakte auf Grundlage fachlicher Beratung durch die European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG) erlässt. Dabei sind drei verschiedene Arten von Standards der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu unterscheiden: allgemeine Standards, themenspezifische Standards und branchenspezifische Standards.
Die 2001 gegründete EFRAG ist ein Verein, der die Europäische Kommission (EU-Kommission) bei dem Prozess der Übernahme der International Financial Reporting Standards (IFRS) in europäisches Recht unterstützt. Die EFRAG veröffentlicht die Berichtsstandards zur CSRD und gibt einen Leitfaden zur Anwendung heraus.
Der European Green Deal wurde 2019 verabschiedet und dient in der Europäischen Union als Programm zur Umsetzung der Agenda 2030 und der SDGs. Der Green Deal beinhaltet die Zielsetzung, die EU als internationalen Vorreiter bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu machen.
Die EU-Taxonomie legt fest, welche Wirtschaftstätigkeiten als ökologisch nachhaltig gelten.
Die finanziellen Chancen und Risiken für Unternehmen werden auf Basis der Doppelten Wesentlichkeit bei der Wesentlichkeitsanalyse betrachtet und dienen als Grundlage für die Bewertung von Nachhaltigkeitsaspekten.
Die Standards der GRI sind freiwillige Richtlinien und Grundsätze, die Organisationen dabei helfen, ihre Nachhaltigkeitsleistung zu messen und darüber Bericht zu erstatten. Sie dienten den ESRS als Vorlage.
Die Ermittlung der Emissionen von Treibhausgasen (THG; Englisch GHG: green house gas) ist ein wesentlicher Aspekt bei der Beurteilung der klimabedingten Risiken. Die Emissionsermittlungen nach GHG sind wesentlich, um darzulegen, wie Banken direkt oder indirekt Einfluss auf das Klima nehmen. Banken müssen daher Prozesse und Verfahren etablieren, um die Scope-1-, Scope-2- und Scope-3-Emissionen bestimmen zu können.
Der Begriff steht für irreführende oder unbelegbare Kommunikation von „grünen“ oder „nachhaltigen“ Unternehmensaktivitäten, die einer Steigerung der positiven Außenwirkung des Unternehmens dienen, wobei hinter diesen Bekundungen kaum tatsächliche und messbare Maßnahmen stehen. Kritisch zu betrachten ist das Verhältnis, wenn ein Unternehmen oder eine Organisation mehr Zeit und Geld dafür aufwendet, sich als scheinbar „umweltfreundlich“ zu vermarkten, als für die Minimierung ihrer Umweltauswirkungen.
Unter Impact Materiality wird eine „wesentliche Auswirkung“ verstanden und meint die Konzentration auf die externen Auswirkungen, die die Aktivitäten einer Unternehmung oder Organisation haben, einschließlich der Auswirkungen auf Gemeinschaften und die Umwelt. Dazu gehören beispielsweise die Beiträge der Organisation zur Luft- und Wasserverschmutzung oder ihre Emissionen von Treibhausgasen (THGs), die zu globalen Klimarisiken beitragen.
Im Rahmen der Doppelten Wesentlichkeit der CSRD/ESRS bedeutet die Inside-out-Perspektive, dass Unternehmen die Auswirkungen ihrer Aktivitäten auf ihre Umwelt berücksichtigen müssen.
Die International Financial Reporting Standards umfassen internationale Rechnungslegungsvorschriften für Unternehmen, die vom International Accounting Standards Board (IASB) publiziert werden. Mit dem IFRS sollen Abschlüsse international vergleichbar werden.
Interdisziplinarität bezeichnet die gemeinsame Nutzung und Weiterentwicklung von Denkweisen und Methoden verschiedener wissenschaftlicher Fachrichtungen.
Interessenträger werden auch synonym für Stakeholder verwendet und sind laut ESRS in einer weit gefassten Definition zu verstehen als “Personen oder Gruppen, die das Unternehmen beeinflussen oder von ihm beeinflusst werden können.” Im Sinne der Doppelten Wesentlichkeit wird von einer zweiseitigen Beziehung ausgegangen.
Dabei geht die Bedeutung der Interessengruppen über die ökonomische hinaus und umfasst all diejenigen, die ein legitimes Interesse an den Handlungen des Unternehmens haben. Dabei wird hauptsächlich zwischen drei Kategorien unterschieden: betroffene Interessenträger, Nutzer von Nachhaltigkeitserklärungen und stille Interessenträger. Die Einbindung der Interessenträger kann direkt oder über Vertreter und Repräsentanten erfolgen.
Die ISO 26000 ist ein freiwilliger Leitfaden für gesellschaftlich verantwortliches Handeln von Unternehmen. Der Leitfaden wurde im November 2010 veröffentlicht.
Der ISSB wurde durch die IFRS-Stiftung gegründet und hat die Aufgabe, einheitliche globale Standards im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu schaffen.
Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) ist eine zwischenstaatliche Organisation, die im Jahr 1988 von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) gegründet wurde. Das Ziel des IPCC ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse über den Klimawandel zusammenzutragen und zu bewerten sowie politischen Entscheidungsträgern Empfehlungen zu geben. Das IPCC besteht aus hunderten von Wissenschaftler:innen aus der ganzen Welt, die in Arbeitsgruppen zusammenarbeiten, um Berichte über den Klimawandel zu erstellen. Diese Berichte werden alle paar Jahre veröffentlicht und enthalten Informationen über den aktuellen Stand des Klimawandels, seine Ursachen und Auswirkungen sowie mögliche Maßnahmen zur Bekämpfung. Die Arbeit des IPCC hat dazu beigetragen, dass der Klimawandel weltweit als ernstes Problem anerkannt wird. Die Berichte des IPCC haben auch dazu beigetragen, dass viele Regierungen Maßnahmen ergriffen haben, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren und den Klimawandel zu bekämpfen. Das IPCC ist eine wichtige Organisation im Kampf gegen den Klimawandel. Durch die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern aus der ganzen Welt trägt das IPCC dazu bei, dass Verantwortungsträger auf der ganzen Welt fundierte Entscheidungen treffen können, um den Klimawandel einzudämmen.
Der International Standard on Assurance Engagements 3000, in der Regel abgekürzt als ISAE 3000, ist ein von der International Federation of Accountants veröffentlichter internationaler Prüfungsstandard. Es ist ein garantierter Standard für nicht-finanzielle Informationen, welcher von der International Federation of Accountants (IFAC) versichert wird. Dieser interne Kontrollbericht konzentriert sich darauf, dass Dienstleistungsanbieter Sicherheit, Verfügbarkeit, Prozessintegrität und Privatsphäre sicherstellen können. Es soll ein Gütesiegel für Unternehmungen und Organisationen darstellen, dass die Anforderungen eingehalten werden.
Die eXtensible Business Reporting Language (XBRL) ist eine technische Open-source-Spezifikation für Finanzdaten. XBRL wird weltweit als Standard für die Abbildung von Meldeanforderungen und die digitale Berichterstattung verwendet.
Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz regelt in Deutschland die unternehmerische Verantwortung für die Einhaltung von Menschenrechten in den Lieferketten.
Kennzahlensyteme dienen zur Beurteilung der Zielerreichung. Dabei müssen die Kennzahlen je nach Funktion (zum Beispiel Kontroll- oder Koordinationsfunktion) bestimmten Kriterien entsprechen:
1. Rückschlüsse auf die Grundgesamtheit zulassen;
2. Aussagekraft: sinnvolle Aussagen über Sachverhalte wiedergeben;
3. Zielorientierung: einer konkreten Zielvorgabe zuordenbar sein;
4. Wirtschaftlichkeit: mit vertretbarem Aufwand ermittelbar sein;
5. Reversibilität: die Wiedergabe umgekehrter Verhältnisse zulassen;
6. Zweckneigung: einen Zweck erfüllen.
(Siehe auch KPI)
Klimabedingte Risiken sind Risiken, die sich für Finanzmarktakteure aus den Klimaveränderungen in Form von physischen oder transitorischen Risiken ergeben, zum Beispiel bei in kohlenstoff- oder CO₂-intensiven Sektoren.
Der Begriff Komplexitätsmanagement bezeichnet das Bestreben, die Einflussfaktoren auf ein System zu erfassen und deren Wechselwirkungen zu verstehen, um Prognosen über deren künftiges Verhalten oder Entwicklungen zu formulieren und somit entscheidungs- und handlungsfähig zu sein. Durch die zunehmend beschleunigte technische Entwicklung, neue Geschäftsmodelle, eine immer größere Informationsflut und einen immer aggressiveren Wettbewerb steigt die Komplexität exponentiell an. Diese Fakten sind für Unternehmungen und Organisationen Chance und Herausforderung zugleich: Chance für schnelle, innovative und disruptive Unternehmungen, neue Märkte und Kunden zu erschließen und sich an die Spitze der Erneuerung zu stellen. Herausforderung für diejenigen Unternehmen und Organisationen, die sich von der großen Informationsflut, der Dynamik und den technologischen Herausforderungen des wettbewerblichen Umfelds überfordert fühlen und sich mit Anpassungen schwer tun.
Die Konsistenzstrategie ist eine der drei wesentlichen Strategien zur Umsetzung der 17 SDG´s (Suffizienzstrategie, Konsistenz- und Effizienzstrategie) und meint naturverträgliche Technologien zu erzeugen und zu verwenden, welche die Stoffe und die Leistungen der Ökosysteme nutzen, ohne sie zu zerstören.
Die Kreislaufwirtschaft ist ein Modell der Produktion und des Verbrauchs, bei dem bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich geteilt, geleast, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden. Auf diese Weise wird der Lebenszyklus der Produkte verlängert. In der Praxis bedeutet dies, dass Abfälle auf ein Minimum reduziert werden. Nachdem ein Produkt das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat, verbleiben die Ressourcen und Materialien so weit wie möglich in der Wirtschaft. Sie werden also immer wieder produktiv weiterverwendet, um weiterhin Wertschöpfung zu generieren. Die Kreislaufwirtschaft steht im Gegensatz zum traditionellen, linearen Wirtschaftsmodell („Wegwerfwirtschaft“). Dieses Modell setzt auf große Mengen billiger, leicht zugänglicher Materialien und Energie.
Ein Key-Performance-Indicator bzw. eine Leistungskennzahl bezeichnet in der Betriebswirtschaftslehre Kennzahlen, anhand derer der Fortschritt oder der Erfüllungsgrad hinsichtlich wesentlicher Zielsetzungen oder kritischer Erfolgsfaktoren innerhalb einer Organisation gemessen und/oder ermittelt werden kann. KPIs liefern Transparenz, strategischen Ziele der Unternehmung bzw. Organisation zu erreichen. KPIs unterstützen eine Ressourcenplanung auf Basis von relevanten Fakten.
Im Dezember 1997 wurde im japanischen Kyoto das Zusatzprotokoll zur Ausgestaltung der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) beschlossen. Das Ziel war, den Klimawandel durch Klimaschutzmaßnahmen zu entschleunigen. Das Kyoto-Protokoll beinhaltet klare Regeln, wie die Treibhausgase reduziert werden sollen.
Ein Lagebericht ist ein Dokument, das die aktuelle Situation eines Unternehmens wiedergibt. In § 289 HGB ist festgelegt, dass der Lagebericht ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermitteln soll. Er beinhaltet eine ausführliche Analyse des Geschäftsverlaufs inkl. Geschäftsergebnis.
In den Materialitätsanalysen wird ausführlich analysiert, welche Auswirkungen das Geschäft auf Nachhaltigkeitsbereiche hat und wie in Richtung der doppelten Wesentlichkeit Nachhaltigkeitsthemen das Geschäft beeinflussen.
Der Begriff Materialkreisläufe stammt aus der Güterproduktion und bezeichnet das Rückführen von Altmaterial oder Abfallstoffen in die Produktion zur Wiederverwendung.
Als Menschenrechte werden moralisch begründete, individuelle Freiheits- und Autonomierechte bezeichnet, die jedem Menschen allein aufgrund seines Menschseins gleichermaßen zustehen. Sie sind universell, unveräußerlich und unteilbar. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (UN-Resolution 217 A (III) vom 10.12.1948) besteht aus 30 Artikeln, beschlossen von den Vereinten Nationen. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ist ein dynamisches Dokument, das den größtmöglichen Schutz aller Menschen im Hier und Jetzt gewährleisten soll. Die Menschenrechte und die SDGs sollen beide dazu beitragen, ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Die Menschenrechte legen dazu eher die individuelle Perspektive an, also die Rechte jedes einzelnen Menschen, während die SDGs eine globale Perspektive (nachhaltige Entwicklung) einnehmen. In der 2030 Agenda finden sich jedoch vielfältige Bezüge auf die UN-Menschenrechte. Das übergeordnete Motto der Agenda, „Leave No One Behind“ (LNOB), deckt sich mit dem Prinzip der Nicht-Diskriminierung bzw. dem Gleichheitsgebot, das in jedem wichtigen Menschenrechtsvertrag festgeschrieben ist. Die einzelnen SDGs selbst bedienen sich zwar keiner menschenrechtlichen Sprache, dennoch ist der inhaltliche Zusammenhang an vielen Stellen (insbesondere bei den wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechten) offensichtlich.
Das vorrangige Ziel der 7. Novellierung der MaRisk ist es, die Leitlinien der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) für die Kreditvergabe und Überwachung umzusetzen, um die Investitionen in Tätigkeiten zu lenken, die eine Transformation der Wirtschaft Richtung Nachhaltigkeit unterstützen.
Nach dem Brundtland-Bericht ist eine Entwicklung nachhaltig, “die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen” (Lexikon der Nachhaltigkeit nach dem Brundtland-Bericht).
Der Nachhaltigkeitsbericht umfasst alle Publikationen, mittels derer Unternehmen über ihre ökonomischen, ökologischen und sozialen Leistungen und Auswirkungen berichten.
Die Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat in Deutschland erstmals im Dezember 2019 ein Merkblatt zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken herausgebracht, das sich sektorübergreifend an Banken, Versicherungen, Kapitalanlagegesellschaft und Finanzdienstleistungsinstitute richtet. Damit soll diesen ein unverbindlicher Leitfaden zum Umgang mit klimabedingten und anderen ESG-Risiken zur Verfügung gestellt werden. Dieser orientiert sich an den für die einzelnen Sektoren formulierten Mindestanforderungen an das Risikomanagement beziehungsweise an die Geschäftsorganisation für Banken und Wertpapierfirmen (MaRisk). Nachhaltigkeitsrisiken sind in der Geschäftsorganisation, in Prozessen und Verfahrensanweisungen, sowie in den Support-Funktionen zu integrieren. Zudem sind diese Risiken in einem systematischen Risikomanagement adäquat zu identifizieren, zu steuern, zu überwachen und zu berichten. Berücksichtigung finden diese Nachhaltigkeitsrisiken auch in den Auslagerungsrichtlinien; dabei ist bei den einzelnen Auslagerungen jeweils zu prüfen, ob einzelne Auslagerungen Nachhaltigkeitsrisiken ausgesetzt sind. Zudem ist eine gruppenweite konsistente Umsetzung einer Geschäfts- und Risikostrategie in den Organisationsrichtlinien zu verankern.
Nachhaltigkeitszertifikate oder Nachhaltigkeitssiegel sind eine Auszeichnung, mit der Unternehmen vorweisen können, dass sie in einem bestimmten Bereich nachhaltig handeln.
Nachhaltigkeitsmanagement beschreibt die Etablierung sozialer, ökologischer und ökonomischer Aspekte in der Organisationsleitung. Die Orientierung an nachhaltiger Entwicklung und eine Corporate Social Responsibility werden zu strategisch bedeutsamen Aufgaben heutiger Unternehmensführung.
Als Nachhaltigkeitsstrategie bezeichnet man Methoden und Instrumente zur strategischen Umsetzung von nachhaltiger Entwicklung. Die Umsetzung kann auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene der Politik erfolgen. Das Konzept der Nachhaltigkeitsstrategie geht bis auf den Brundtland-Bericht zurück. An den 17 globalen Zielen (SDGs) orientiert sich seit 2016 auch die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie. Am 10. März 2021 hat das Bundeskabinett deren Weiterentwicklung beschlossen. Mit der Übernahme der 17 Nachhaltigkeitsziele ist die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie ein Stück weit internationalisiert worden.
Im NAP verankert die Bundesregierung Deutschland erstmals die Verantwortung von deutschen Unternehmen für die Achtung der Menschenrechte innerhalb der Lieferkette. Er dient der Umsetzung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte.
Die nichtfinanzielle Berichterstattung ist durch das CSR-Richtlinien-Umsetzungsgesetz (CSR-RUG) im Jahr 2017 eingeführt worden und erfordert Nachhaltigkeitsberichterstattungen für Unternehmen von öffentlichem Interesse mit mehr als 500 Beschäftigten.
Die NFRD-Leitsätze erklären mit Verweis auf die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen und die ISO-Normen, wie und worüber Unternehmen im Rahmen der NFRD berichten sollen.
Die Non-Financial Reporting Directive (NFRD) definiert die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen in der EU. Sie ist Vorläufer der CSRD.
Die OECD ist eine internationale Organisation mit 38 Mitgliedstaaten, die sich der Demokratie und Marktwirtschaft verpflichtet fühlen. Die meisten Mitglieder gehören zu den Ländern mit hohem Pro-Kopf-Einkommen und gelten als entwickelte Länder.
Die OECD-Leitsätze sind Empfehlungen der OECD-Mitgliedsstaaten an multinationale Unternehmen. Sie enthalten Verhaltensgrundsätze in den Bereichen Menschenrechte, Soziales, Umwelt, Korruptionsbekämpfung, Steuern, Verbraucherinteressen, Berichterstattung, Forschung und Wettbewerb. Sie sind rechtlich nicht verbindlich, aber bei mutmaßlichen Verstößen gegen die Leitsätze kann Beschwerde bei den internationalen Kontaktstellen eingereicht werden.
Soziale Fragen gewinnen in der Umweltpolitik immer stärker an Bedeutung. Die Debatte um die steigende EEG-Umlage ist hierfür ein Beispiel. Es besteht daher dringender Bedarf an Strategien, um die Umweltpolitik noch sozialer zu gestalten und für mehr ökologische Gerechtigkeit zu sorgen. Im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung sollen auch soziale und wirtschaftliche Aspekte dokumentiert werden. Zumeist gibt es für Sozialaspekte derzeit keinen expliziten Standard in vergleichbarer Qualität. Insbesondere die Darstellung ökonomischer Indikatoren beschränkt sich oft auf Auszüge aus dem Geschäftsbericht des Unternehmens und ist daher aus einer nachhaltigen Perspektive derzeit zumeist noch unzureichend abgebildet.
Quelle: https://www.oegut.at/downloads/pdf/nh-berichterstattung-positionspapier.pdf
Die Offenlegungsverordnung ist durch die im März 2021 in Kraft getretene SFDR (Sustainable Finance Disclosure Regulation) als Teil des EU-Aktionsplans für ein nachhaltiges Finanzwesen eingeführt worden. Mit der SFDR werden an Finanzmarktakteure erhöhte Transparenzanforderungen für nachhaltige Finanzprodukte gestellt und verstärkte Sorgfaltspflichten eingeführt.
Im Sinne der Doppelten Wesentlichkeit nach CSRD/ESRS ist es eine Perspektive zur Beantwortung der Fragestellung im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse: Welche finanziellen Chancen und Risiken bestehen für das Unternehmen?
Der ökologische Fußabdruck bezeichnet die biologisch produktive Fläche auf der Erde, die notwendig ist, um den Lebensstil und Lebensstandard eines Menschen dauerhaft zu ermöglichen. Der Fußabdruck ist ein komplexer Nachhaltigkeitsindikator, der beschreibt, wie viel Fläche ein Mensch benötigt, um seinen Bedarf an Ressourcen zu decken. Kriterien sind unter anderem Herkunft und Art der Lebensmittel, die verbraucht werden, genutzte Transportmittel und die Produktionsbedingungen von Konsumgütern. Berücksichtigt man die Biokapazität, die benötigt wird, um die Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten, liegt der sinnvoll zu nutzende Fußabdruck unter 1,6 gha. Der aktuelle reale ökologische Fußabdruck beträgt im Weltdurchschnitt aktuell 2,7 gha.
Ökologische Nachhaltigkeit bezieht sich auf das Überleben und den Gesundheitszustand von Ökosystemen. Eine Vernachlässigung der ökologischen Nachhaltigkeit führt dazu, dass bestimmte Ressourcen unwiderruflich zerstört oder unbrauchbar gemacht werden, was die menschliche Existenz auf unserem Planeten gefährden könnte. Sie existiert im Drei-Säulen-Modell neben der ökonomischen und sozialen Ebene.
OpEx gibt den Anteil der ökologisch nachhaltigen Betriebsausgaben an den gesamten Betriebsausgaben an. Er ist in der EU-Taxonomie definiert.
Der PDCA-Zyklus hat seinen Namen von den Anfangsbuchstaben seiner Phasen: Plan, Do, Check, Act. Er ist ein Modell zur Optimierung des Qualitätsmanagements in Unternehmen und beschreibt einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess.
Das Risiko, trotz fehlender, irreführender oder falscher Angaben ein positives Prüfungsurteil abzugeben, soll auf ein hinreichend niedriges Niveau reduziert werden. Nach der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) muss die Nachhaltigkeitsberichterstattung auch als Teil des Lageberichts lediglich einer Prüfung mit begrenzter Sicherheit (limited assurance) vom Abschlussprüfer, bzw. ggf. auch von einem anderen Prüfer, unterzogen werden. Der Aufsichtsrat hat nach § 171 AktG jedoch vollständig zu prüfen. Unter einer Prüfung mit hinreichender Sicherheit (reasonable assurance) versteht man folgendes: Die Sammlung von ausreichenden Nachweisen, um mit der entsprechenden Sicherheit zu dem Schluss zu gelangen, dass der Prüfungsgegenstand in allen wesentlichen Belangen mit den angewendeten Kriterien übereinstimmt (Positivaussage). Im Vergleich zu einer Prüfung mit begrenzter Sicherheit werden dafür zum Beispiel Kontrollen hinsichtlich der Wirksamkeit beurteilt und im erhöhten Stichprobenumfang eigenständige Erhebungen durchgeführt.
Die Postwachstumsökonomie ist eine Theorie einer Wirtschaftsform, die ohne Wachstum des Bruttoinlandsprodukts stabile und auf Basis von reduziertem Konsumniveau einhergehende Versorgungsstrukturen organisiert. Ziel ist es, dass sich die industrielle Produktion aus den recycelten Materialien bedienen soll und möglichst wenig neue Rohstoffe verwendet. Zudem sollen Waren so gestaltet werden, dass sie eine lange Lebensdauer haben.
Physische Risiken sind Risiken, die sich bereits in der Gegenwart auf Verbindlichkeiten und den Wert finanzieller Vermögenswerte auswirken. Diese ergeben sich durch klima- und wetterbedingte Ereignisse, wie beispielsweise Überschwemmungen oder Stürme und verursachen somit Sachschaden oder beeinflussen die Ausübung des freien Handels negativ. Zwischen physischen Risiken und Transitionsrisiken bestehen zudem wechselseitige Abhängigkeiten. Eine zu langsam voranschreitende Energiewende kann häufigere und schwerere physischen Unwetterschäden hervorrufen und in der Folge eine deutlich abruptere Umstellung der Wirtschaft notwendig machen.
Planetare Grenzen sind ökologische Grenzen der Erde, deren Überschreitung die Stabilität des Ökosystems der Erde und damit das Vorankommen der Menschheit gefährdet. Es sind vier nicht verhandelbare planetare Grenzen definiert, nämlich: Trinkwasser, Klima, Biodiversität und Meere. Die Wissenschaftler:innen messen damit den Nachhaltigkeitszielen Nr. 6 (Wasser), Nr. 13 (Klima), Nr.14 (Leben im Wasser) und Nr. 15 (Leben an Land) eine grundlegende Bedeutung zu.
Der unabhängige RNE berät die Bundesregierung zur Nachhaltigkeitspolitik. Er wird seit 2001 alle drei Jahre von der Bundesregierung berufen. Ihm gehören 15 Personen des öffentlichen Lebens aus der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Politik an. Die Ratsmitglieder wählen den Vorsitz aus ihrer Mitte.
Resilienz ist eine Form von Anpassungsfähigkeit und Krisenfestigkeit. Ein resilientes Unternehmen reagiert auf Probleme und Veränderungen der Umweltbedingungen mit Anpassung des eigenen Verhaltens.
Neben den Transparenz- und Offenlegungsstandards gibt es eine Reihe weiterer sogenannte „principle based“ Veröffentlichungen auf internationaler Ebene, die sich zum einen an die Aufsichtsbehörden, zum anderen direkt an die Banken und Wertpapierhandelshäuser richten. Hier sind zum Beispiel die „Principles for Responsible Banking“ (BRB) oder die „Principles for Responsible Investment“ (PRI) des UNEP FI zu nennen. Diese richten sich mit den Prinzipien verantwortungsbewusster und nachhaltiger Unternehmensführung direkt an die Banken beziehungsweise Investmentgesellschaften. Diese Prinzipien sollen die Strategien der Portfolios und Transaktionen von Banken an den Zielen ausrichten, die in den SDGs und dem Pariser Klimaschutzabkommen verabschiedet wurden. Die Prinzipien für nachhaltiges Banking umfassen 6 Faktoren:
1) Anpassung der Geschäftsstrategie an den SDGs und dem Pariser Klimaschutz-Abkommen.
2) Kontinuierliche Steigerung des positiven Einflusses und die Reduktion des negativen Einflusses der Geschäftsaktivitäten auf gesellschaftliche Ziele.
3) Förderung von nachhaltigen Geschäftsmodellen und ökonomischen Aktivitäten, die den Wohlstand der heutigen und zukünftigen Generationen sichern.
4) Proaktiver und kontinuierlicher Dialog und Zusammenarbeit mit Stakeholdern und Interessengruppen, die gesellschaftlichen Ziele zu erreichen.
5) Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten in der Unternehmensführung.
6) Periodische Überprüfung der Einhaltung der Standards.
RRR (Reduce-Reuse-Recycle) ist eine Begrifflichkeit und ein Verständnis aus der Zirkular-Ökonomie. „Reduzieren-Wiederverwendung-Kreislauffähig“ steht für eine erfolgreiche Wertverschiebung von Abfall zu wiederverwendbarem Material. Die drei Rs bilden eine Abfallhierarchie, in der die Vermeidung an erster Stelle steht, gefolgt von der direkten Wiederverwendung und an dritter Stelle dem Recycling, das die Eigenschaften des Materials verändert.
Das Risikomanagement übernimmt in Unternehmen das Management von Unternehmensrisiken durch deren Risikoidentifikation, Risikoanalyse, Risikoquantifizierung, Risikoaggregation, Risikobeurteilung, Risikobewertung, Risikokommunikation und abschließende Risikobewältigung. Dabei werden Risiken, worunter allgemein die durch Ungewissheit bedingten möglichen negativen oder positiven Abweichungen zwischen Handlungsergebnissen und gesetzten Zielen verstanden werden, in diesem Zusammenhang i.d.R. auf die negativen Abweichungen, d.h. die Verlustgefahr, beschränkt. Das RMS ist Teil des gesamten Managementsystems.
RRR (Reduce-Reuse-Recycle) ist eine Begrifflichkeit und ein Verständnis aus der Zirkular-Ökonomie. „Reduzieren-Wiederverwendung-Kreislauffähig“ steht für eine erfolgreiche Wertverschiebung von Abfall zu wiederverwendbarem Material. Die drei Rs bilden eine Abfallhierarchie, in der die Vermeidung an erster Stelle steht, gefolgt von der direkten Wiederverwendung und an dritter Stelle dem Recycling, das die Eigenschaften des Materials verändert.
Das Risikomanagement übernimmt in Unternehmen das Management von Unternehmensrisiken durch deren Risikoidentifikation, Risikoanalyse, Risikoquantifizierung, Risikoaggregation, Risikobeurteilung, Risikobewertung, Risikokommunikation und abschließende Risikobewältigung. Dabei werden Risiken, worunter allgemein die durch Ungewissheit bedingten möglichen negativen oder positiven Abweichungen zwischen Handlungsergebnissen und gesetzten Zielen verstanden werden, in diesem Zusammenhang i.d.R. auf die negativen Abweichungen, d.h. die Verlustgefahr, beschränkt. Das RMS ist Teil des gesamten Managementsystems.
Mit Rebound-Effekt werden in der Energieökonomie Effekte bezeichnet, die dazu führen, dass das Einsparpotenzial von Effizienzsteigerungen nicht oder nur teilweise verwirklicht wird. Die Kostensenkung von Dienstleistungen und Produkten können dazu führen, dass sich das Verhalten von Verbrauchern verändert; die ursprünglichen positiven Einsparungseffekte werden dadurch teilweise wieder aufgehoben.
Der Ressourcenverbrauch ist der Arbeitseinsatz sowie der Verbrauch von Gütern und Dienstleistungen, der zur Erstellung von (höherwertigen) Gütern und Dienstleistungen aufgewendet wird. Natürliche Ressourcen, wie Rohstoffe, Wasser, Energie und fruchtbares Land sind die Grundlage für unser Leben auf der Erde. Die Menschheit verbraucht mehr natürliche Ressourcen als je zuvor, was dauerhafte Umweltschäden verursacht. Unser Klima verändert sich; Trinkwasserreserven, Fischbestände und Wälder schrumpfen; fruchtbares Land wird zerstört und Tier- und Pflanzenarten sterben aus. Um weiterhin gut auf unserem Planeten leben zu können, muss unser Lebensstil nachhaltiger werden. Wir müssen die Ressourcen unserer Lebensbedingungen und die empfindlichen Ökosysteme unserer Erde schützen.
Das SASB (Sustainability Accounting Standards Board) ist eine gemeinnützige Organisation, die 2011 von Jean Rogers gegründet wurde, um Bilanzierungsstandards für Nachhaltigkeit zu entwickeln. Seit 2018 können 77 Industriesektoren auf branchenspezifische Standards von SASB zurückgreifen.
Im Sinne der Biologie definiert ein Schwellenwert, die Schwelle, b.z.w. niedrigste Größe (Intensität) eines Reizes, die noch zu einer Reaktion führt. Bei Sinnesorganen diejenige Reiz-Energie, die eine noch gerade wahrnehmbare Erregung auslösen kann. Im öffentlichen Vergabewesen spielen sogenannte Schwellenwerte eine wichtige Rolle. Denn sie stellen die Wertschwelle dar, ab der die Pflicht besteht, eine Ausschreibung im Amtsblatt der Europäischen Union zu veröffentlichen.
Scope 1 bezieht sich auf alle direkten GHG-Emissionen. Scope 2 bezieht sich auf die indirekten GHG-Emissionen durch den Verbrauch von zugekaufter Elektrizität, Wärme oder Dampf. Scope 3 bezieht sich auf andere, nicht in Scope 2 erfasste indirekten Emissionen, die in der Wertschöpfungskette des berichtenden Unternehmens entstehen, einschließlich vor- und nachgelagerten Emissionen. Scope 3 Emissionen können Folgendes umfassen: die Gewinnung und Herstellung von eingekauften Materialien und Brennstoffen, verkehrsbezogene Tätigkeiten in Fahrzeugen, die sich nicht im Besitz oder unter der Kontrolle des berichtenden Unternehmens befinden, strombezogene Tätigkeiten (zum Beispiel Übertragung und Verteilungsverluste), ausgelagerte Tätigkeiten und die Abfallentsorgung.
Die Sensitivitätsanalyse beschäftigt sich mit mathematischen Modellen, welche reelle Systeme abbilden sollen. Diese Modelle bestehen meist aus zahlreichen gekoppelten, komplexen Gleichungssystemen. Dabei werden der Einfluss der Änderung einer dieser Eingangsvariablen auf das Verhalten des simulierten Systems gemessen, während alle anderen Variablen und Rahmenbedingungen identisch bleiben. Diese Methode wird in der Amortisationsrechnung angewandt, um kritischer Werte für eine Mindestnutzungsdauer festzustellen und um zu prüfen, wie vorteilhaft eine Investition ist.
Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) sind politische Zielsetzungen der Vereinten Nationen, die weltweit der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene dienen sollen.
Die von UNRISD (UN Research Institute for Social Development: Das Forschungsinstitut der Vereinten Nationen für soziale Entwicklung wurde 1963 als autonomer Raum innerhalb des UN-Systems gegründet) erstellten Leistungsindikatoren für nachhaltige Entwicklung (SDPI) messen auf authentische Weise die Nachhaltigkeitsleistung von Wirtschaftseinheiten, darunter sowohl gewinnorientierte Unternehmen als auch Organisationen der Sozial- und Solidarwirtschaft. Sie bewerten Auswirkungen oder Leistung anhand von Normen und Schwellenwerten, die ein Ziel angeben, das mit dem Begriff der nachhaltigen Entwicklung vereinbar ist und beleuchten ignorierte oder vernachlässigte Problembereiche innerhalb aktueller Mess- und Berichtsmodelle. Die Indikatoren helfen Benutzern, Informationen über tatsächliche Auswirkungen oder Leistungen ihrer Unternehmen und Organisationen in sozioökonomischen, Governance- und Umweltbereichen zu gewinnen. (Siehe auch: https://sdpi.unrisd.org/platform/how-to-use-this-tool/)
Shareholder-Value wird auch als Aktionärswert bezeichnet. In der Ökonomie ist damit der Marktwert des Eigenkapitals von Unternehmen gemeint. Er entspricht dem Unternehmenswert, gemessen am notierten Kurswert der Aktien des Unternehmens. Dieser Ansatz beinhaltet singulär alle Aspekte einer Unternehmensführung, die sich an dem Aktionärsvermögen als langfristige Zielgröße ausrichtet. Konkret geht es um die Maximierung des Marktwertes des Eigenkapitals im Interesse der Aktionäre (Eigenkapitalgeber, Shareholder). Aus der Sicht der Aktionäre geht es vor allem um dauerhafte Dividenden und Kurssteigerungen. Weitere Stakeholder, wie die Gesellschaft oder der Staat werden bei diesem Ansatz nicht berücksichtig.
Sorgfalt beschreibt in der Rechtswissenschaft die Rechtspflicht von Rechtssubjekten, sich nach den Rechtsnormen zu verhalten. Sorgfalt ist nicht legal definiert, aber eine feste Begrifflichkeit in den Lieferkettengesetzen und der CSRD.
Das Lieferkettensorgfaltsgesetz ist ein deutsches Gesetz, das die unternehmerischen Sorgfaltspflichten von Unternehmen in ihren Lieferketten betrifft. Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, kurz Lieferkettengesetz, ist am 1. Januar 2023 in Deutschland in Kraft getreten. Das Gesetz regelt die unternehmerische Verantwortung für die Einhaltung von Menschenrechten in den globalen Lieferketten. (Siehe dazu auch: https://www.bmz.de/resource/blob/60000/lieferkettengesetz-fragen-und-antworten.pdf)
Soziale Nachhaltigkeit ist eine Teildisziplin der Nachhaltigkeitswissenschaft und behandelt ganz allgemein die sozialen Aspekte der Nachhaltigkeit. Sie existiert im Drei-Säulen-Modell neben der ökonomischen und ökologischen Ebene.
Die sozialen Mindeststandards sind abgleitet aus der EU-Taxonomie: Als Sozialstandards können sowohl gesetzliche Regelungen als auch sämtliche Übereinkommen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorganisationen betrachtet werden, die auf die Verbesserung der Situation der Beschäftigten abzielen. Sie reichen von tarifvertraglich festgelegten Löhnen und Urlaubsregelungen über Gesetze zur Sozialversicherungspflicht bis zu Vorschriften über Sicherheitsvorkehrungen am Arbeitsplatz. Sozialstandards sind grundlegende Rechte der Arbeitnehmenden. Dazu gehören auch die sogenannten Kernarbeitsnormen: das Verbot von Zwangs- und Kinderarbeit, die Vereinigungsfreiheit, das Recht, Gewerkschaften zu gründen, das Recht auf gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit von Frauen und Männern und die Beseitigung von Diskriminierung im Arbeitsleben.
Stakeholder oder Interessenträger sind Personen(-gruppen), Organisationen, Interessensgemeinschaften etc., die den Erfolg eines Unternehmens beeinflussen (können). Mittels der Stakeholderanalyse können diese erfasst und nach Faktoren wie Wichtigkeit und Einfluss für das Unternehmen sortiert werden. Die Stakeholderanalyse zählt zu den wichtigsten Methoden im Projektmanagement. Sie kann in vier Schritten erarbeitet werden, in dem die Stakeholder identifiziert, die Beziehungen dargestellt, der Einfluss analysiert und Schlussfolgerungen abgeleitet werden.
Der stille Interessenträger Natur kann in Form von Umweltdaten und Daten zur Erhaltung der Arten in die Bewertung der Wesentlichkeit einfließen. Wissenschaftliche Studien u. ä. Quellen dienen als Informationsbasis, um die ökologischen Auswirkungen, Risiken und Chancen in der Wesentlichkeitsanalyse und in Entscheidungsprozessen zu berücksichtigen.
Die SFDR definiert nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor.
Die Suffizienzstrategie ist eine der drei wesentlichen Strategien zur Umsetzung der 17 SDGs (Suffizienzstrategie, Konsistenz- und Effizienzstrategie) und meint die Vermittlung des Bewusstseins für die Begrenzheit der natürlichen Ressourcen durch den Klimawandel und den drohenden Artenverlusts. Sie zielt darauf ab, in absoluten Menge Energie und Material zu sparen. Indem Menschen weniger konsumieren und weniger Dienstleistungen in Anspruch nehme, wird ein geringerer Verbrauch von Energie und Material verursacht.
Sustainscore ist eine Plattform, um stakeholderrelevante Nachhaltigkeits- und Digitalisierungsdaten zu erfassen, diese zu dokumentieren und nach entsprechenden Anforderungen aufzubereiten und zu managen. Ziel ist es, Unternehmungen und Organisationen im Rahmen des nachhaltigen und digitalen Transformationsprozesses zu unterstützen und die Komplexität der gleichzeitigen digitalen und nachhaltigen Transformation beherrschbar zu machen.
TCFD steht für Task Force on Climate-related Financial Disclosures, deutsch: Arbeitsgruppe für klimabezogene Finanzberichterstattung. Es handelt sich dabei um eine von der Financial Stability Board (FSB) ins Leben gerufene Initiative, die im Jahr 2015 gegründet wurde. Ziel der TCFD ist es, Unternehmen dazu zu bewegen, ihre Risiken und Chancen im Zusammenhang mit dem Klimawandel offenzulegen. Die TCFD hat einen Rahmen entwickelt, der Unternehmen dabei helfen soll, ihre klimabezogenen Risiken und Chancen zu identifizieren und darüber zu berichten. Der Rahmen besteht aus vier Kategorien: Governance, Strategie, Risikomanagement und Kennzahlen. Unternehmen sollten in jedem dieser Bereiche Informationen bereitstellen, um ein umfassendes Bild der klimabezogenen Auswirkungen auf ihr Geschäft zu vermitteln. Mittels der TCD sollen Maßnahmen ergriffen und dokumentiert werden, um ihre Geschäftsmodelle an die veränderten Bedingungen anzupassen. Indem sie ihre klimabezogenen Risiken offenlegen, können Unternehmen Investoren und anderen Interessengruppen zeigen, dass sie diese Herausforderung ernstnehmen und bereit sind, Maßnahmen zu ergreifen. Dies kann dazu beitragen, das Vertrauen in das Unternehmen zu stärken und Investitionen anzuziehen.
TNFD steht für Taskforce on Nature-related Financial Disclosures auf Deutsch: Transparenz-Nachhaltigkeits-Dialog-Finanzwirtschaft. Es ist eine Initiative des Bundesministeriums der Finanzen mit dem Ziel, die Nachhaltigkeitsberichterstattung in der Finanzbranche zu fördern und zu verbessern. Durch den TNFD sollen Unternehmen dazu ermutigt werden, ihre Nachhaltigkeitsleistungen transparenter darzustellen und sich aktiv mit ihren Stakeholdern auszutauschen. Dabei geht es nicht nur um ökologische Aspekte, sondern auch um soziale und governance-bezogene Themen. Der TNFD basiert auf dem Konzept des „Task Force on Climate-related Financial Disclosures“ (TCFD) und soll ähnlich wie dieser eine einheitliche Berichterstattung über Nachhaltigkeitsthemen in der Finanzbranche ermöglichen. Durch die Teilnahme am TNFD können Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsleistungen verbessern und gleichzeitig das Vertrauen ihrer Stakeholder stärken.
Transitorische Risiken sind Risiken, die z.B. durch politische oder gesetzliche Veränderungen, Technologieschocks sowie durch Änderungen der Verbraucherpräferenzen und Verlust von Reputation entstehen.
Transformationsprozesse beschreiben die Bewegung vom aktuellen Zustand (IST) hin zu einem angestrebten Ziel-Zustand (SOLL). Der Begriff Transformation beschreibt einen Prozess, der – einmal angestoßen – nicht mehr zum Stillstand kommt. Notwendig ist dieser Veränderungsprozess unter anderem, weil bisherige Geschäftsmodelle an die Grenzen ihres Wachstums stoßen. In ihrem Kerngeschäft können Unternehmen somit teils nicht mehr profitabel bleiben.
Die in der Atmosphäre enthaltenen Treibhausgase absorbieren die Wärmestrahlung und geben sie sogleich wieder in alle Richtungen ab. Dieser Vorgang spielt sich unzählige Male in der Atmosphäre ab. Treibhausgase halten die Wärme in der unteren Atmosphärenschicht zurück. Die Erdatmosphäre enthält Gase, die kurzwellige Sonnenstrahlung zum großen Teil passieren lassen, (langwellige) Wärmestrahlung jedoch absorbieren und damit das System erwärmen. In Analogie zu einem Treibhaus, das Sonnenstrahlung durchlässt und Wärmestrahlung „festhält”, werden diese Gase auch als Treibhausgase bezeichnet. Vor allem Wasserdampf und Kohlendioxid absorbieren einen Teil der von der Erdoberfläche abgegebenen Wärmestrahlung und verringern deshalb den Anteil der in den Weltraum abgegebenen Wärmestrahlung. Ohne diesen natürlichen Treibhauseffekt wäre die Erde vereist. Seit der Industrialisierung verursachen Menschen eine ständige Zunahme der atmosphärischen Konzentrationen von Treibhausgasen. Durch diesen anthropogenen (durch den Menschen verursachten) Treibhauseffekt verringert sich die in den Weltraum abgegebene Wärmestrahlung und das System Erdoberfläche / Atmosphäre erwärmt sich. Durch die Erwärmung nimmt auch die in den Weltraum abgehende Wärmestrahlung zu. Das System erwärmt sich so lange, bis die abgehende Wärmestrahlung wieder die ankommende Sonnenstrahlung ausgleicht und sich ein neuer Gleichgewichtszustand einstellt.
Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/wie-funktioniert-der-treibhauseffekt.
TotEx gibt den Anteil der ökologisch nachhaltigen Umsatzerlösen an den gesamten Umsatzerlösen eines Unternehmens an. Er ist in der EU-Taxonomie definiert, die wiederum auch definiert, welche wirtschaftlichen Tätigkeiten als ökologisch nachhaltig gelten.
Es ist zwischen Umwelteinflüssen und Umweltfaktoren zu unterscheiden, die die Gesundheit der Bevölkerung gefährden können. Dazu gehören zum Beispiel Lärm, Luftverschmutzung sowie unerwünschte Spurenstoffe im Trinkwasser, aber auch bestimmte Schädlinge und allergieauslösende Pflanzen. Umwelteinfluss bezeichnet den Einfluss von Umgebungsbedingungen auf einen lebenden Organismus. Wo der Mensch lebt, hat er sich seine eigene Lebensumwelt geschaffen, die seine Wohnverhältnisse, seinen Lebensunterhalt, seine sozialen Bindungen und seine Freizeitaktivitäten sichern und fördern. Es gibt großräumige Veränderungen durch Klimawandel oder Belastungen durch die Verbreitung beispielsweise von Feinstaub aus Verbrennungsprozessen. (Siehe auch: https://www.umweltbundesamt.de/themen/gesundheit/umwelteinfluesse-auf-den-menschen)
1992 fand die UNCED in Rio de Janeiro statt. Es war die erste große internationale Konferenz, die Umwelt und Entwicklung integrierte. An ihr nahmen neben Staatsvertretern auch Vertreter von über hundert Nichtregierungsorganisationen teil. Aus ihr ging das globale Handlungsprogramm der UN für das 21. Jahrhundert, die Agenda 21, hervor. Diese war Vorbild der Lokalen Agenda 21, das auf regionaler Ebene mit dem Motto „Global denken – lokal handeln!“ Umsetzung fand.
Mit der UN-Agenda 2030 will die Weltgemeinschaft global ein menschenwürdiges Leben ermöglichen und dabei gleichsam die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft bewahren. Dies umfasst ökonomische, ökologische und soziale Aspekte. Alle Staaten sind aufgefordert, ihr Tun und Handeln danach auszurichten. (Siehe auch 17 SDGs und https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/nachhaltigkeitspolitik/nachhaltigkeitsziele-erklaert-232174#:~:text=Mit%20der%20Agenda%202030%20will,Tun%20und%20Handeln%20danach%20auszurichten)
Der UN Global Compact zwischen Nichtregierungsorganisationen, Staaten und Unternehmen dient dazu, die Globalisierung sozialer und ökologischer zu gestalten. Das UN Global Compact Netzwerk Deutschland (UN GCD) hat über 1.000 Teilnehmern.
2011 wurden die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte vom UN-Menschenrechtsrat verabschiedet. Die Leitprinzipien unterteilen sich in die drei Säulen Schutz, Achtung und Wiedergutmachung und enthalten verpflichtende Aufgaben für Staaten und Empfehlungen für Unternehmen und Staaten.
Die UN-Prinzipien für verantwortliches Investieren (UNPRI) sind eine 2006 gegründete Investoreninitiative in Partnerschaft mit der Finanzinitiative des UN-Umweltprogramms UNEP und dem UN Global Compact. Unterzeichner verpflichten sich freiwillig zu sechs Prinzipien für verantwortungsvolle Investments. So tragen Unterzeichner zu einem nachhaltigeren globalen Finanzsystem bei.
Die Millenniums-Entwicklungsziele (englischer Originaltitel: Millennium Development Goals, MDG) der Vereinten Nationen waren acht Entwicklungsziele für das Jahr 2015, die im Jahr 2000 von einer Arbeitsgruppe aus Vertretern der Vereinten Nationen, der Weltbank, des IWF und des Entwicklungsausschusses Development Assistance Committee der OECD formuliert worden sind. Sie wurden aus der Millenniumserklärung abgeleitet, die im Rahmen des sogenannten Millennium-Gipfels von den Vereinten Nationen verabschiedet wurde. Ende September 2015 wurden die MDG auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung 2015 in New York von den 193 aktuellen Mitgliedsstaaten der UNO einstimmig verabschiedet. Nach ihnen sollen unter anderem bis 2030 weltweit Armut und Hunger verschwunden sein. (Siehe dazu auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Millenniums-Entwicklungsziele)
Die Unternehmerische Verantwortung wird auch als „coporate responsibility“ bezeichnet, und ist das, wofür ein Unternehmen gegenüber seinen Anspruchsgruppen sowie der natürlichen Umwelt verantwortlich ist. Unter „Corporate Social Responsibility” oder kurz CSR wird die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens definiert. (Siehe dazu auch: https://www.csr-in-deutschland.de/DE/CSR-Allgemein/CSR-Grundlagen/csr-grundlagen.html)
Die Work Conservatory Strategy beschreibt, dass die natürlichen Ressourcen der Welt begrenzt sind und nur eine begrenzte Kapazität haben. Um Leben zu erhalten, müssen die Bedürfnisse künftiger Generationen berücksichtigt werden. Ziel ist es, die natürlichen Ressourcen zu erhalten, die Entwicklung zu fördern und alles Leben auf der Erde zu unterstützen.
Die Wertschöpfungskette stellt die Liefer- und Interaktionsbeziehungen in einem wirtschaftlichen Produktionsprozess dar.
Der Begriff der Wesentlichkeit stammt aus der angloamerikanischen Rechnungslegung (Materiality). Er besagt, dass im Jahresabschluss alle Tatbestände offengelegt werden müssen, die wesentlich sind. Die Auswahl der wesentlichen Tatbestände muss begründet werden. Zur Einführung der CSRD wurde er oft fälschlicherweise mit Materialität übersetzt.
Unter Auswirkungswesentlichkeit, englisch: Impact Materiality, wird eine „wesentliche Auswirkung“ verstanden. Damit können die externen Auswirkungen gemeint sein, die auf die Aktivitäten einer Unternehmung oder Organisation wirken, und Auswirkungen, die das Unternehmen auf seine Umgebung, beispielsweise auf Gemeinschaften und die Umwelt, haben.
Die Wesentlichkeitsanalyse nach Doppelter Wesentlichkeit ist ein Instrument, um im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung nach CSRD/ESRS die Berichtsinhalte der themenspezifischen Standards zu definieren. Dafür werden die relevanten Nachhaltigkeitsaspekte auf Basis eines Stakeholderdialogs erarbeitet und anschließend bewertet. Somit dient die Wesentlichkeitsanalyse als Grundlage für die Nachhaltigkeitsberichterstattung und wird angewendet, um festzustellen, welche Nachhaltigkeitsaspekte die meisten Auswirkungen haben oder von größter finanzieller Bedeutung sind. Die Relevanz und Priorisierung sowie die methodische Vorgehensweise muss im Nachhaltigkeitsbericht dokumentiert werden.
Die Wesentlichkeitsmatrix dient der visuellen Darstellung der Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse, um die Bewertung der Nachhaltigkeitsaspekte zu überprüfen und als Diskussionsgrundlage zu dienen. Es gibt mehrere Formen der Visualisierung, wobei sich die Darstellung der Aspekte entlang der Y-Achse (Auswirkungs-Wesentlichkeit) und der X-Achse (Finanzielle Wesentlichkeit) durchgesetzt hat.
Der Weltklimarat ist eine Institution der Vereinten Nationen und wird auch als „Intergovernmental Panel on Climate Change“ (IPCC), oft als „Weltklimarat“ bezeichnet. In seinem Auftrag tragen Fachleute weltweit regelmäßig den aktuellen Kenntnisstand zum Klimawandel zusammen und bewerten diesen aus wissenschaftlicher Sicht.
Im Rahmen des Global Compacts definierten 2004 die UN zusammen mit internationalen Finanzinstitutionen die Bereiche der Nachhaltigkeit: Umweltschutz, Soziales und Organisationsführung (ESG). In dem Bericht „Who Cares Wins“ konstatieren sie, dass Unternehmen, die diese drei Bereiche in ihre Investitionsentscheidungen einbeziehen, kompetitiv besser dastehen werden. Deshalb empfahlen sie, Nachhaltigkeitskriterien in allen Bereichen der Wirtschaft Beachtung zu schenken.
Wirkungszusammenhänge beschreiben Kausalzusammenhänge (Ursache-Wirkung-Prinzip). Insbesondere bei physischen Risiken existieren Wirkungszusammenhänge zu klimabedingten Risiken, die sich negativ auf die Realwirtschaft und das Finanzsystem als Gesamtheit sowie auf die einzelnen Finanzmarktakteure auswirken können.
Um auf diese Risiken angemessen reagieren zu können müssen die Wirkungszusammenhänge erkannt und erfasst sein. Bzgl. der physischen Risiken existiert kein Unterschied für die Wirkungszusammenhänge, ob das Ergebnis durch akute und zufällig auftretende Wetterereignisse oder durch chronische, einem Muster entsprechende Klimaveränderungen verursacht wird. Die durch Wirkungszusammenhänge erkannten Risiken sollen insbesondere folgende Aspekte berücksichtigen:
1) kritische Betriebsunterbrechungen
2) Vernichtung von Anlagekapital
3) Rekonstruktion und Ersatz von Investitionsgütern
4) steigende Preise für Waren aller Art
5) ggfs. notwendige Standortverlegungen aufgrund von steigendem Meeresspiegel und andauernden Dürreperioden oder ähnlichen extremen Umweltbedingungen.
Zirkuläre Wertschöpfung beschreibt den nachhaltigen Wandel von einer linearen zu einer zirkulären Wirtschaft. Dieses stellt ein wirtschaftliches System dar, das restaurativ und regenerativ arbeitet. Es ersetzt das End-of-Life-Konzept durch geschlossene Kreisläufe und vermeidet beziehungsweise verwertet Abfälle, indem es Materialien, Produkte, Systeme sowie Geschäftsmodelle entsprechend ganzheitlich gestaltet. Folglich sind Stoffstrom und Energiesystem nachhaltig und die Klima- und Umweltbelastungen minimal. Materialien aller Art sollen durch sorgfältig durchdachtes Design, Management und technologische Innovation auf ihren höchsten Nutzen und Wert gebracht werden. Das übergeordnete Ziel ist, Materialien und Produkte im Kreislauf zu halten, was durch wirtschaftlich und ökologisch effiziente Stoff-, Energie-, Arbeits- und Informationsflüsse zu ermöglichen ist.